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Facetten seines Lebens

St. Martin

*316 in Savaria heute Szombathely/Ungarn

+397 in Tours als Bischof

Im Mittelpunkt des Martinszuges steht immer hoch zu Roß der römische Offizier Martin in Ritterrüstung, der durch seine Mantelteilung berühmt und zum Patron der Nächstenliebe geworden ist.

Altarbild in der Kirche von Alsószentmárton

Es gibt noch andere Seiten in seinem Leben, die wert sind, beachtet zu werden:

Da ist der Glaubensschüler (Katechumene) Martin,
der sich auf der Suche nach dem wahren Glauben nicht scheut, als römischer Offizier und noch nicht getauft den Bischof Hilarius um Erklärung der christlichen Lehre zu bitten.

Da ist der Täufling Martin,
der sich nach reiflicher Überlegung zu Christus bekennt. Um ihm ganz zu dienen, gibt er sogar seinen Dienst in der römischen Armee auf.

Da ist der Priester Martin,
dem es nicht genügt, Christ zu sein. Von Christus einmal gerufen, macht er den Dienst am Nächsten zu seinem Be-Ruf.

Da ist der Bekenner Martin,
der gegen die Irrlehre des Priesters Arius, der die Gottgleichheit Jesu mit dem Vater leugnet, den wahren Glauben von den drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist verkündet.

Da ist der Einsiedler Martin,
der auf der Insel Gallinaria bei Genua in seiner Klause fastet und betet, um sein Verhalten zu Gott und der Welt zu überdenken. Hier erprobt er seinen Willen und sammelt Kraft für sein Wirken.

Da ist der Klostergründer Martin,
der nun auch anderen Mitmenschen die Möglichkeit und Anleitung geben will, ein Leben zu führen, in dem Gebet und Arbeit ihren Platz haben. Seine klösterlichen Schulen vermitteln Religion und Bildung. Sie beeinflussen Architektur und Ackerbau.

Da ist der Bischof Martin,
der trotz des Widerstandes und der Verleumdung vieler von der Gemeinde in Tours gewählt und durch den Papst ernannt wird. Martin ist der erste unter den Bischöfen, der seine Diözese in Pfarrbezirke aufteilt und diese eigenen Priestern anvertraut. Diese Gründung kleiner Gemeinden setzt sich bald in vielen anderen Bischofsbezirken – besonders in ländlichen Gebieten – durch. So sorgt sich der Bischof Martin um eine geregelte Betreuung aller ihm anvertrauten Christen.

Da ist der Missionar Martin,
der sich über die Grenzen seines Bistums hinaus um die Bekehrung der Heiden kümmert. Seine Missionsreisen führen ihn hauptsächlich in die Gegend des Loireflusses, in den Umkreis der heutigen Stadt Chartres. Dort bekehrt er heidnische Stämme.

Da ist der Verteidiger Martin,
der sich nicht scheut, vor Herrschern und Königen für Gefangene und Verurteilte einzutreten. Einmal begibt er sich sogar vor den kaiserlichen Thron nach Trier, um für einen zum Tode Verurteilten um Gnade zu bitten.

Da ist der Wundertäter Martin,
der viele Kranke salbt und durch sein fürbittendes Gebet heilt. Auf sein Flehen zu Gott gesundet sogar ein Aussätziger von seiner damals unheilbaren Krankheit.

Da ist der Mensch Martin,
der in dem Bettler am Straßenrand seinen Nächsten erkennt. Der nicht fragt nach Recht und Unrecht, der nicht fragt nach warum und wieso, der nicht vorbei geht wie die anderen. Der, der handelt, teilt, das was er besitzt, was ihm teuer und wichtig ist mit dem der nichts besitzt und Hilfe braucht.

Da ist der Heilige Martin,
der schon bald nach seinem Tode im ganzen Königreich verehrt und als Fürbitter angerufen wird. Er wird zum Patron vieler Städte bis auf den heutigen Tag.

Und zu guter Letzt hat Martin als Vorbild auch eine Bedeutung für uns: nämlich dann, wenn wir nicht nur mit einer Laterne an seinem Fest im Zug mitlaufen, sondern seinem Beispiel Folge leisten.


Guter Gott!

Öffne unsere Augen, dass wir sehen, wenn einer in Not ist.

Öffne unsere Ohren, dass wir hören, wenn einer unsere Hilfe braucht.

Öffne unsere Herzen, dass fremde Not uns nicht gleichgültig lässt.

Öffne unsere Hände, dass wir denen geben, die es nicht so gut haben wie wir.

Öffne unseren Mund, dass wir denen Mut zusprechen, die Angst haben oder traurig sind.

Lenke unsere Füße, dass wir mit denen gehen, die allein sind und den Weg nicht kennen.

Du bist uns nahe in deinem Sohn. Er sei unsere Hilfe bei diesen vielen kleinen Schritten, er, der mit dir lebet und herrscht in Ewigkeit.

Amen.

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