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Hilfstransport nach Alsószentmárton

Wieder einmal haben wir einen Transport für unsere Partnergemeinde in Ungarn zusammengestellt. Am Donnerstag den 16.3.17 gegen 18.00 Uhr geht es los. Meral, ist zum ersten mal mit dabei. Hier Ihre Eindrücke:

Nach exakt achtzehn Stunden Fahrt erreichen wir Freitag Mittag Alsószentmárton bei schönstem Wetter und werden von Jozsi mit einem Mittagessen begrüßt. Dann geht es zwei Häuser weiter zum Kindergarten, wo wir die transportierten Kleidungsstücke, Fahrräder, Rollstühle, Spielsachen und mehr mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Anhänger und Bus in die Turnhalle tragen, von wo sie an die Menschen verteilt werden sollen. Im Anschluss besuchen wir eine Kindergartengruppe und gestalten mit den Kids eine lustige Gesangs- und Bewegungsrunde mit Liedern, die wir mit ihnen singen und welche, die von ihnen vorgesungen und -getanzt bekommen.

Besuch im Kindergarten

Sowohl die Kinder als auch wir haben daran riesigen Spaß und egal ob in der Gruppe, oder beim anschließenden Spielen draußen im Kindergartengelände, es ist schön zu sehen, dass die Kids keine Kontaktängste haben und sich total freuen mit uns den Ball zu kicken, Fangen zu spielen oder die mitgebrachten Seifenblasen zu pusten!

Auf Augenhöhe

Da vor allem unsere Fahrer von der Fahrt noch ziemlich müde sind, geht es kurz zum Supermarkt für das Frühstück der folgenden Tage einkaufen und dann nach Siklósnagyfalu in das Gästehaus, wo wir für die Zeit unseres Aufenthaltes wohnen.

Den ersten Abend verbringen wir entspannt bei kleinen Snacks gemeinsam mit netten, witzigen Gesprächen und überlegen, was wir die nächsten zwei Tage machen.

Nach dem Frühstück am Samstag Morgen fahren wir nach Harkany zum Markt, die wichtigsten Dinge besorgen (Geld wechseln und Wurststand plündern) und dann fährt der herzkranke Bus über Havi hegy (= tolle kleine Kirche mit Aussicht) weiter in die Altstadt von Pécs. Vor Ort: „Touritour“ mit Fremdenführer Sebastian Ludwig samt Museumsbesuch des Vasarely Museum - wirklich empfehlenswert! Zu Abend wird in einem ungarischen Landhaus gegessen.

Nach erneutem entspannten Frühstück geht es am Sonntag zum Gottesdienst. Dieser wird von einer ev. Pastorin gehalten werden. Vor der Kirche werden wir freundlich begrüßt, von den Männern im Geschlechterverhältnis 3() :2() mit Handschlag oder freundlichem Lächeln und netten Worten. In diesen Situationen ist es super jemanden dabei zu haben, der einem kurz die Sitten erklärt, sodass es sich nicht befremdlich anfühlt, sondern eher bewundernswert, denn (frei formuliert): „Die Frau von jemand anderen gehört von mir nicht angefasst.“

(Anm.d.Red.: Der männliche Zigeuner reicht einer Frau zur Begrüßung grundsätzlich nicht die Hand. Nicht aus Respektlosigkeit sondern eher ein Zeichen der „Wertschätzung der Frau des Anderen.“ Für uns wirkt dies befremdlich, wenn von 3 Männern und 2 Frauen, die zusammenstehen, nur die Männer mit Handschlag begrüßt werden.)

Über den Dächern von Pécs

Wir sind der nach-gottesdienstlichen Einladung zum Mittagessen bei Jozsi und Agi gefolgt, bei welchem man erneut merkt, wie wichtig das für die beiden ist und dass sie auf diese Weise ein Dankeschön aussprechen. In Gesprächen mit den beiden ist es besonders interessant zu erfahren, welche Tätigkeiten so unter das Priesteramt dort fallen.

Im Anschluss an das Mittagessen laufen wir an der Armenküche vorbei, die zu dem Zeitpunkt leider geschlossen hat, und dann weiter zum Friedhof, der für mich ein besonderes Erlebnis darstellt. Beim Betrachten und Lesen der Grabsteine erschließen sich, unter anderem auch durch Erklärungen der anderen, Werte und die Lebensweise der Menschen dort. Auf der anderen Seite stellen sich mir aufgrund von gewecktem Interesse einige Fragen (Wie sieht es dort mit homosexuellen Menschen aus? Wie fühlen sich die Frauen, wenn sie sich so über den Mann definieren [auf dem Grabstein steht immer nur: Frau von XY]? …)

Anschließend geht es nach Harkany in das Schwimmbad und abends Essen, was einen schönen Abschluss des Trips gestaltet.

Montag Früh, nachdem der Anhänger eingesammelt wurde und wir bei Jozsi gefrühstückt und uns verabschiedet haben, fährt der blaue Bus los in Richtung Heimat - allerdings nicht, ohne am Ortsausgang den Schlüssel des Gästehauses im Handschuhfach zu finden, sodass wir eine kleine Extrarunde durch Alsószentmárton drehen, um den Schlüssel noch schnell wieder abzugeben.

Die Heimfahrt ist von Humor und Witz geprägt und verläuft bis auf einen kurzen Moment mit Autoproblemen gut - nach dem Tanken geht’s problemlos weiter bis nach Witten, was wir erneut nach genau achtzehn Stunden erreichen.

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